Friday, June 29, 2007

Byzantinische Kunst

Frühchristliche Kunst ist an den ersten Stätten, an denen sich die neue Religion verbreitet hat, seit dem ersten Jahrhundert nach Chr. nachweisbar: im Heiligen Land und in Rom. Gemäß den Lebensbedingungen einer unterdrückten Bewegung sind in diese Fundorte in Rom zum Teil versteckt: Wandmalereien und einfache Altäre in Katakomben zählen zu den frühesten Zeugnissen.

Mit der Machtübernahme Kaiser Konstantins wird das Christentum im Jahr 313 zuerst den anderen Religionen gleichgestellt und in der Folge dann Staatsreligion, weshalb seine symbolischen Zeichen, Bauten und Bilder die konspirativen Orte der Frühzeit verlassen können. Durch die Teilung des Römischen Reiches in Westrom und Ostrom, wo Konstantin das alte Byzantion zur neuen Hauptstadt Konstantinopel ausbaute, entwickeln sich zwei unterschiedliche Konfessionen, die ihre Differenzen zu einem nicht geringen Teil im jeweiligen Umgang mit den Bildern des Heiligen sehen. Während das alte Rom nach den Stürmen der Völkerwanderungszeit zum Zentrum der römisch-katholischen Kirche aufsteigt, entfaltet sich in Konstantinopel das orthodoxe Christentum.

Zu dessen besonderen Leistungen gehört die Entwicklung eines mobilen Kultbildes, der Ikone, die zu einem zentralen Bestandteil der orthodoxen Liturgie wird. Solitär oder als Bilderwand (Ikonostase) steht sie im Zentrum der Bilderverehrung und bildet viele neue Darstellungsformen aus. Ihr Erfolg ruft als Gegenbewegung den Bilderstreit hervor, in dem sich die beiden grundsätzlichen Haltungen zu Bildern für die gesamte Geschichte der Kunst exemplarisch gegenüber stehen: Ikonoklasten und Ikonodulen.

Unter Kaiser Justinian entstehen neue kulturelle Zentren auch im Westen, besonders Ravenna wird mit Bauwerken und Bilderschmuck aufgewertet. Die Mosaiken von San Vitale und Sant'Apollinare in Classe zählen zu den besterhalteten Zeugnissen dieser spezifisch byzantinischen Kunstform. Sowohl im Mosaik wie auch bei den Ikonen entwickeln sich festgelegte Bildtypen, die die theologischen Inhalte in festgelegten Formen abbilden.

Die typische Bauform der othodoxen Kirche ist die Kreuzkuppelkirche.

Kreuzzug

Das Byzantinische Reich und damit auch seine Kunst endet mit dem Fall Konstantinopels 1453 und seiner Inbesitznahme durch die Türken. Die orthodoxen Kirchen Osteuropas pflegen weiterhin die Tradition der Ikonenmalerei, aufgrund der streng reglementierten Gestaltung wiederholen diese Werke in der Regel jedoch nur ältere Vorbilder.

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